Pinscher: Mal groß, mal klein

Die Rasse der Pinscher ist, was Aussehen und Größe angeht, sehr vielfältig. So ist der Dobermann ein Pinscher, genau wie der eher handliche Affenpinscher. Sie bilden zusammen mit den Schnauzern eine eigene Hundeklasse, in der sich dann auch die Schweizer Sennenhunde finden.

Die Herkunft des Pinscher ist etwas schwierig nachzuvollziehen. Der Legende nach kommen sie aus England und waren wegen ihrer schlanken Statur und dem glatten Fell beliebt. In Deutschland wurde die Größe solange heruntergezüchtet, dass am Ende der Zwergpinscher herauskam. Und wenn man genau hinschaut, sieht er einem Dobermann gar nicht so unähnlich.

Sehr aktive Hunde

Pinscher sind in ganz Europa verbreitet, vor allem aber in Deutschland und Österreich. Er wurde auch mit italienischen Greyhounds und Dackeln gekreuzt, was die schlanke Statur noch weiter betonte. Zwergpinscher wiegen zwischen 4 und 6 Kilogramm und können bis zu 15 Jahre alt werden.

Der Zwergpinscher wird oft in falschem Licht dargestellt. Sein Name kommt vom englischen Wort Zwicken, aber die Hunde selbst sind eher friedlich. Was sie aber besonders macht, ist ihre Neugierde und Achtsamkeit. Wie viele Hunde stammt auch er von Rassen ab, die erst die Herden und dann die Menschen beschützten. In der Zeit der Pferdekutschen hatte man bereits kleine Pinscher an Bord, die sogar Räuber wittern konnten. Auf Bauernhöfen hielten sie Haus und Stall frei von Ratten.

Mit der Wende zum 20. Jahrhundert begann der Zwergpinscher, ein Stadthund zu werden, der auch ausgeführt wurde. Die städtische Mittelklasse machte ihn zu einem Statussymbol, feine Damen ließen sich mit einem Zwergpinscher auf dem Schoß portraitieren. Dabei ist der Zwergpinscher kein Schoßhund, ganz im Gegenteil. So wie seine großen Brüder und Schwestern will er sich viel bewegen. Der Minipin, wie er auch genannt wird, hat durchaus noch einen Jagdinstinkt und stellte Hasen und Kaninchen nach.

Die Muskeln wollen bewegt werden

Man braucht bei der Erziehung einige Geduld und muss vor allem Vertrauen aufbauen. Fehlt dem Pinscher die Beschäftigung und wird er oft alleine gelassen, kann er sich zu einem Kläffer entwickeln. Er ist als Familienhund geeignet, bindet sich aber gerne an eine bestimmte Person. Aggressives Verhalten gegenüber kleinen Kindern ist aber nicht bekannt, solange er artgerecht behandelt wird.

Die Statur des Zwergpinschers ist wie bei allen Mitgliedern der Rasse muskulös und quadratisch. Man kann ihn mit stehenden Ohren finden, es gibt aber auch Exemplare mit Hängeohren. Die meisten Züchter haben Tiere mit schwarzem Grundfell und gelben Flecken. Wer etwas außergewöhnliches haben will, kann aber einen beigen oder rotbraunen Hund bekommen.

Pinscher sind nichts für Menschen, die den Tag über arbeiten sind und dann am Abend auf dem Sofa liegen wollen. Er will und muss bewegt werden, liebt lange Spaziergänge, aber auch Spielen im Wohnzimmer oder Garten. Unterbeschäftigte Tiere werden schnell nervös und können unerwünschtes Verhalten wie Kläffen oder gar Knurren zeigen. Am meisten freut es einen Pinscher, gleich welcher Größe, wenn er auf einem Hundeplatz sein Können zeigen kann. Das macht ihn zu einem hervorragenden Agility-Hund. Pinscher werden sich sehr dankbar für die Bewegung zeigen. Mehr ist immer besser, und eine Stunde am Wochenende reicht da nicht aus. Wer keine Zeit für solche Trainings hat, wird zumindest viel spielen müssen.